Spoilerfrei.
Wie man dem Titel entnehmen kann möchte ich heute über einen Anime reden. Und nope, es ist nicht Guilty Crown. Hab’s noch immer nicht zu Ende gesehen… Es geht um Mahou Shoujo Madoka Magica (oder auch Puella Magi Madoka Magica). Ein Magical Girl Anime aus dem Jahre 2011. Wenn man’s genau nimmt ist es ein Anime der sich mit Magical Girls beschäftigt, anstatt ein Magical Girl Anime zu sein. Klingt vielleicht verwirrend, allerdings versuche ich zumindest das ein wenig zu erklären.
Als die ersten Trailer dazu kamen war ich weniger
begeistert. Es war pink, knuddelig und schrie nach Magical Girl Anime. Nicht
gerade mein präferiertes Genre. Allerdings hätte ich stutzig werden
müssen als ich die Namen vom Director, Storywriter usw. gelesen hatte.
Director ist Akiyuki Shinbo, der vorallem durch seine Arbeit an der Monogatari Serie und Magical Girl
Lyrical Nanoha bekannt geworden
ist. Storywriter Gen Urobuchi ist nicht zuletzt durch Psycho-Pass und Black
Lagoon ein nicht ganz unbeschriebenes Blatt. Ich allerdings kenne ein
anderes Werk von ihm, eine Visual Novel, durch die mir hätte klar sein müssen,
dass Madoka Magica kein typischer Magical Girl Anime werden kann. Kennt ihr
zufällig Saya no Uta? Nein? Dann ist hier ein Bild.
Und der Writer von dem hier schreibt einen Magical Girl Anime... |
Alles an dem
er arbeitet hat einen dunklen Touch, aber Saya no Uta übertrifft so
einiges. Last but not least hätte mir Yuki Kajiura als Musikus die Augen öffnen
müssen. Sie steuerte unter anderem die Musik für Mai-Hime, Kara no
Kyoukai (Garden of Sinners) und Noir bei. Ebenfalls sehr düstere
Anime.
Madoka Magica ist eine Mischung aus Goethes Faust. Eine Tragödie, H.P. Lovecrafts Werken und der visuellen Untermalung von Künstlern wie Daniel Chiriac oder Salvador Dalí. Falls man die Kurzgeschichte The Ones Who Walk Away From Omelas von Ursula Le Guin kennt, kann man dazu einige Parallen ziehen.
Die Geschichte
beginnt simpel: Madoka Kaname ist ein durchschnittliches 14 jähriges Mädchen
mit einem guten, unbeschwerten Leben. Eines Tages taucht die
Austauschschülerin, Homura Akemi auf, die Madoka zuvor in einem Traum gesehen
hat. Sie hat eine doch sehr interessante (lest: antagonistische) Art und Aura
um sich. Auf dem Weg ins Krankenzimmer spricht Homura eine Warnung aus: Wenn
Madoka ihr Leben, ihre Freunde und Familie wertschätzt, soll sie sich nicht
verändern; egal was auch passieren mag.
Ein Hexenlabyrinth. |
Kurz darauf
treffen Madoka und ihre Freundin Sayaka Miki auf ein kleines Wesen namens
Kyuubey und Mami Tomoe, einem Magical Girl. Beide erklären, dass Madoka und
Sayaka ebenfalls Magical Girls werden können. Dazu müssen sie nur einen Pakt
mit Kyuubey eingehen. Er erfüllt ihnen einen Wunsch, komplett gleich wie er
lautet mag und im Gegenzug müssen sie gegen Hexen kämpfen. Hexen, die Monster
im Madoka Magica Universum, ernähren sich von dunklen Emotionen, wie
Verzweiflung und Hass. Menschen, die von Hexen befallen sind, erhalten einen
Hexenkuss. Dieser versetzt sie in Trance und lässt sie Suizidgefährdet werden.
Um die Hexen zu besiegen betreten die Magical Girls ein sogenanntes
Hexenlabyrinth. Designtechnisch wurde sich dort ausgetobt und jedes Labyrinth
unterscheidet sich enorm vom anderen. Sie schwanken zwischen niedlich und mit
Essen und Süßigkeiten zu gestopft bis zu einem Orchestra, das scheinbar aus der
Hölle stammt.
Na, Interesse
geweckt? Ich hoffe doch, denn eines kann ich an dieser Stelle versprechen: Der
niedlich Stil von Madoka Magica steht im Kontrast zu den Themen und
Ereignissen des Anime. Denn schnell müssen die Mädchen lernen, dass alles im
Leben seinen Preis hat und dass man als Magical Girl kein normales Leben führen
kann. Allerdings wird man nie unvorbereitet in die Ereignisse reingeworfen;
beim ersten Anschauen hat man allerdings das Gefühl. Falls man Wendungen
bereits erahnen konnte ist die Umsetzung dennoch ausgezeichnet, so dass man aus
dem Staunen nicht heraus kommt.
Das besondere an Madoka
Magica sind, neben der ausgezeichneten Geschwindigkeiten in der alles
gezeigt und erklärt wird, die Charaktere. Jeder Charakter hat seine Aufgabe und
keiner ist wirklich unnütz eingebracht worden. Innerhalb dieser 12 Folgen sind
die Hauptcharaktere exzellent in Szene gesetzt und man kann mit ihnen fühlen.
Handlungen sind ebenfalls nachzuvollziehen.
Die Entwicklung einiger Charaktere wirkt vielleicht zu langsam und bei anderen zu schnell. Sie sind jedoch in Anbetracht der Lage ebenfalls nachvollziehbar und fallen nicht negativ auf. Kein Charakter entwickelt sich innerhalb einer Folge 10 Schritte nach vorne und in der nächsten 12 zurück. Auf die Charaktere möchte ich in einem anderen Eintrag extra eingehen, weil ich sonst hier spoilern müsste.
Die Entwicklung einiger Charaktere wirkt vielleicht zu langsam und bei anderen zu schnell. Sie sind jedoch in Anbetracht der Lage ebenfalls nachvollziehbar und fallen nicht negativ auf. Kein Charakter entwickelt sich innerhalb einer Folge 10 Schritte nach vorne und in der nächsten 12 zurück. Auf die Charaktere möchte ich in einem anderen Eintrag extra eingehen, weil ich sonst hier spoilern müsste.
Die Animationen
sind, mit wenigen Ausnahmen, detailreich, flüssig und aufgrund ihrer Farbpracht
sehr schön anzusehen. Akzente wurden durch passende Filter gesetzt und man kann
sehen, dass viel Budget für die Labyrinthe und die Kampfszenen ausgegeben
wurde. Ebenfalls werden äußerst selten Szenen wiederholt. Falls man sich an der
TV-Version stören sollte, kauft man sich die DVD/ Blu-Ray Version. Dort wurde
so manches Bild mit noch mehr Details verschönert und der ein oder andere
Animationsfehler behoben.
Oben: TV Version. Mitte: Bluray/ DVD. Unten: Film It's getting fencier. |
Natürlich möchte ich hier noch über die Sprachausgabe
sprechen. Wie zu erwarten finde ich die japanische Sprachausgabe genial; liegt
wohl daran, dass ich die Sprache nicht verstehe und das Gefühl habe, dass
Japaner immer mit Herzblut synchronisieren. Allerdings bemerkt man auch ohne
Sprachkenntnisse, dass sich die Sprecher rein gehangen haben. Es gab da ein
zwei Augenblicke bei denen ich Gänsehaut bekam.
Aber auch die deutschen Stimmen können sich
hören lassen. Emotionen sind generell solide, ach sagen wir gut rüber gebracht
und auch die Stimmenfarben der Mädchen sind gut. Obwohl es meiner Meinung nach
zu den besseren deutschen Sprachausgaben gehört, präferiere ich die Japanische.
Nach den
Lobeshymnen muss ich auch Kritik äußern. Wie schon erwähnt ist die
Geschwindigkeit des Anime gut, jedoch fällt Folge 10 aus dem Rahmen. Folge 10
ist wichtig für die Geschichte, unterbricht jedoch das Tempo etwas. Mit den
letzten beiden Folgen geht man wieder in den vorherigen Fluss.
Des Weiteren
trifft dieses Problem auch auf die Dialoge zu. Im Großen und Ganzen gibt es nur
wenige unwichtige Dialoge jedoch bekommt man als Zuschauer alle paar Folgen
einen Informationsschwall entgegen geworfen, der eventuell ein wenig viel
auf ein Mal ist.
Lasst mich aber
noch eine Warnung aussprechen: Madoka Magica ist tragisch. Es sieht
niedlich aus, ist aber kein Sparziergang. Für niemanden; besonders nicht für
die Charaktere. Tragik wird hier bei ein Mal durch direkt gezeigte Ereignisse
vom Zuschauer vernommen; allerdings entfaltet so manch Geschehenes seine
Wirkung erst ein wenig später. Jedoch gibt es im wahrsten Sinne des Wortes auch
Hoffnung.
Abschließend
möchte ich Mahou Shoujo Madoka Magica nur Wärmstens empfehlen. Zumindest
sollte jeder Mal bis Folge 3 reingeschaut haben und sich hoffentlich verzaubern
lassen.
Sind sie nicht niedlich? |
Nachdem ich mir Madoka Magica nun auch angesehen habe, ist mir eingefallen, dass du dazu ja auch einmal eine Review geschrieben hast. Jedoch wollte ich diese erst lesen, wenn ich den Anime hinter mir habe, um vollkommen "unwissend" an die Sache zu gehen. Da wir diesen Zustand nun erreicht haben... möchte ich mit meinen Kommentar nach endlos langen, unwichtigen Sätzen beginnen :P
AntwortenLöschenAaalso:
Der Anime ist toll!
...
Nein, ist ja schon gut. Ich bin wirklich froh, dass du mich auf diesen Anime gebracht hast, der Guilty Crown einfach mal so von meinem Platz 1 gestoßen hat. - Jaha, auch ich kann sowas wie Geschmack entwickeln :P
Ne - mal im ernst, was mir in den 12 Folgen geboten wurde... an Charakterentwickung, Charaktertiefe, Plottwists (wobei ich das meiste geahnt hatte... jedoch nicht wahr haben wollte...) und Himmel... Musik. Der Wahnsinn.
Ich hab auf Youtube von dem Ending eine "Slow-Version" gefunden. Die läuft bei mir seit Tagen einfach nur auf Schleife und ich habe mir - trotz chronischen Geldmangels :P - die komplette Serie bei Amazon gegönnt.
(Die Box für 36€ aktuell, fand ich recht erschwinglich, wenn ich bedenke, dass von GC 4 Folgen schon so viel kosten...)
Einfach nur danke :3
~Ava