Die Hölle, die sich Rhythmusspiel nennt

Man sollte zwei Dinge über mich wissen: 

Ich spiele, wenn auch nur ab und an, Rhythmusspiele. Warum auch nicht? Nette Musik dudelt während man Reaktionszeit und Hand-Augen-Koordination vorweisen muss, um möglichst viele Punkte zu ergattern damit sich das Angeben vor Freunden und Bekannten lohnt. Die Demo zu Hatsune Miku Project Diva F schmeiße ich ebenfalls gelegentlich an. Und das auch nur, weil ich zu bequem bin mein PSN Guthaben aufzuladen und mir die Vollversion zu kaufen.

Das zweite ist, dass mich Fehlversuche unsagbar schnell frustrieren. Also wirklich schnell. So ist es meistens der Fall, dass ich nach fünf kläglich gescheiterten Versuchen vorerst das Handtuch werfe, um mich und alle in meiner Umgebung vor schlechter Laune zu bewahren, und es später erneut versuche.

Ein Spiel, das mich in jüngster Vergangenheit (seit dem Release am 21. Mai) frustriert ist Drakengard 3 (kurz DOD3). Das der DLC für die japanische Sprachauswahl nicht funktioniert frustriert mich, ebenso wie stellenweise die Kamera und natürlich die Konditionen für Branch D. Um diesen zu erspielen und somit das letzte Ende sehen zu können, welches die letzten noch offenen Fragen beantwortet, müssen ALLE Waffen gesammelt werden. Genauso wie bei Drakengard 1.

So durfte ich zwischen vier und fünf Stunden Gold farmen, um den Shop leer zu kaufen, nur um dann festzustellen, dass mir noch immer welche fehlen. Ich also in alle Verse rein in denen mir noch Treasure Chests fehlen. Aber hey, diese Suche war relativ angenehm.                                                                  

Dann endlich die Nachricht, auf die ich den ganzen Tag gewartet habe: „Brach D unlocked.“ Fuck, ja. Schnell noch die Lost Verses erledigt und auf in die letzten Stunden von DOD3.

Ich hatte im Vorfeld schon gelesen, dass zig Stunden am letzten Boss verschwendet werden können. Natürlich habe ich gedacht, dass übertrieben wurde und die Beschwerdenachrichten und Posts in Foren von ganz hellen Lichtern kommen. Ah… ich habe noch nie so falsch gelegen.

Alles bis zum finalen Boss war gut. Sehr gut würde ich an manchen Stellen sogar behaupten. Der letzte Boss im letzten Part des letzten Verses jedoch ist (genauso wie bei DOD1) ein Rhythmusspiel. Das an sich wäre kein Problem, wenn man das Timing um eine „Note“ zu treffen nicht selbst herausfinden müsste. Denn eine kleine, nette Anzeige wie man sie normalerweise in Rhythmusspielen hat haben DOD3 Spieler nicht bekommen. Macht man einen Fehler heißt’s „Game Over“ und von vorne beginnen. Checkpoints gibt es auch keine und das ganze Spektakel dauert ungefähr 8 Minuten.

Nachdem ich zweieinhalb Stunden meines jungen Lebens damit verbracht habe und kläglich daran gescheitert bin, habe ich mich im Internet wieder gefunden. Irgendwelche Tipps und Tricks wird es dazu schon geben. Und tatsächlich bin ich schnell fündig geworden. Ein Video, wo ein ganz cleverer Fuchs eben jene Anzeige hinzugefügt hat damit man ein Timing für die „Noten“ hat. Die nächste Hürde besteht darin, dass Video mit meinem Fernseher zu synchronisieren. Nach ein paar Versuchen hab ich allerdings ein Gefühl dafür bekommen. Aber selbst nachdem ich das geschafft habe bekomme ich ab ca. 5:30 Minuten Probleme die „Noten“ zu treffen. Treffe ich eine zu viel ist es ein „Game Over“, treffe ich eine zu wenig sowieso. 

So habe ich die letzten Tage meine Freizeit damit verbracht diese Hölle zu überstehen. Bisher jedoch erfolglos. Dabei hätte ich so viele andere Sachen machen wollen, wie zum Beispiel das neueste Kapitel von Under My Skin zu lesen, sowie auch schlafen. Oder ein neues Hobby anfangen. Oder Kochen. Oder- naja ihr versteht was ich meine.

Sollte ich es jemals schaffen, editiere ich das Datum und die Uhrzeit hier drunter. Bis dahin quäle ich mich weiter.